Jeder, der mit Katzen gemeinsam lebt oder schon Katzen kaufen war, weiß genau, dass die Katzensprache mehr anzubieten hat als ein simples „Miau“, unsere felinen Begleiter haben sehr viel mehr Potential, sich stimmlich mitzuteilen, als man allgemein erwartet.
Einige Katzen sind die beachtlichsten Plappermäulchen und plappern von früh bis spät, weitere erheben ihre Stimme zu einem ohrenbetäubenden Kreischen, falls ihnen etwas nicht in den Kram passt und nochmals andere setzen ihr Maunzen nur spärlich ein…
Katzenwelpen „sprechen“ mit ihrer Katzenmama in einer eigenen Babysprache, die sie beim Aufwachsen bald wieder sein lassen. Die Katzenmutter erfasst an den Miaunuancen ihres Nachwuchses auf Anhieb, ob der sich in einer bedenklichen Lage befindet oder der winzige Nachfahre nur Kohldampf hat.
Katzen, die aus den Katzenkinderschuhen herausgewachsen sind, stellen parallel auch ihre Katzenbabysprache ein. Sie sind nunmehr autarke Katzen, die nicht mehr auf die Aufsicht ihrer Katzenmama angewiesen sind – die Interaktion mit den übrigen Artgenossen erfolgt nun primär über die Körpersprache und das Setzen von Duftmarken.
Geräuschvoll gestritten wird meistens nur unter Katern, in erster Linie, wenn eine Kätzin nahe ist. Andererseits auch die Katzendame weiss ihre Revierrechte geräuschvoll zu verteidigen. Lediglich bei uns Katzenbesitzern fallen sie in ihre Babysprache zurück, da sie uns als eine Art Mamaersatz sehen. Die Sprache der Katzen umschließt aber bedeutend mehr als nur das Miauen, für Katzen sind auch Düfte und Gerüche zentrale Sprachformen.
Katzen haben kleine Duftdrüsen, mit denen sie Duftsekrete zur Markierung ihres Reviers absondern können. Diese Drüsen befinden sich in der Nähe des Hinterns, an den Pfoten, um die Augen herum und unter den Katzenohren. Die Duftsekrete sind der persönliche „Pfotenabdruck“ und übermitteln den übrigen Katzen zentrale Informationen über Katzengeschlecht, Alter und sogar den sozialen Stellenwert einer Katze. Kater hinterlassen beim Markieren mit ihrem Harn eine große Datenflut. Ebenso das Kratzen an Bäumen (oder im Haus leider alternativ an den Möbeln im Haus) dient Katzen dazu, eine Botschaft zu hinterlassen, die weitere Katzen reibungslos entziffern können.